“Ihre Gedichte haben mich beeindruckt, weil sie in einer ganz individuellen Form bestimmte Sichtweisen auf den jeweiligen Mythos hin erkennen lassen und so dem Leser – mir jedenfalls – einen wiederum neuen Zugang ermöglichen. Das war schon bewegend. Sie verstehen es, in ihren Texten zentrale Aspekte in einer geradezu dramatischen Form sichtbar zu machen. Die konsequente Subjektivität Ihrer Rezeption führt nämlich nicht vom Zentrum des Mythos weg, sondern zu ihm hin. Sie vermag auch einem Fachmann wie mir die Möglichkeit neuer Betrachtungen zu eröffnen, und ich muss sagen, manches von dem Stoff, mit dem man sich so häufig befasst hat, erscheint durch ihre Arbeit in einem neuen, sehr bedenkenswerten Licht. Zunächst so viel von dem, was ich in ganz allgemeiner Form zu Ihren Gedichten und deren Eindruck auf mich sagen kann. Für den weiteren Fortgang ihrer Arbeiten möchte ich Ihnen auch weiterhin einen so existentiellen Zugang zu den in der Tat nie veraltenden Texten des griechischen Mythos wünschen: unsere Zeiten brauchen solche Texte, und sie brauchen sie auch in dieser stilistischen Prägung.”
Prof. Dr. Edzard Visser – Januar 2025 (Professor für Klassische Philologie, Universität Basel; Oberstudiendirektor beim Land Rheinland-Pfalz. Frankfurt)